Latakia

Latakia, auch bekannt als Lattakia oder Latakiyah, ist die wichtigste Hafenstadt Syriens sowie die Hauptstadt des Gouvernements Latakia. Historisch ist es auch als Laodizea in Syrien oder Laodizea ad Mare bekannt. Die Stadt dient nicht nur als Hafen, sondern ist auch ein Produktionszentrum für die umliegenden Städte und Dörfer. Laut der offiziellen Volkszählung von 2004 betrug die Einwohnerzahl der Stadt 383.786 Menschen. Die Bevölkerung ist infolge des anhaltenden syrischen Bürgerkriegs aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen aus den Rebellengebieten jedoch stark angestiegen. Es ist die fünftgrößte Stadt Syriens nach Aleppo, Damaskus und Homs und grenzt im Süden an Tartus, im Osten an Hama und im Norden an Idlib, während Kap Apostolos Andreas, die nordöstlichste Spitze Zyperns, etwa 110 km entfernt liegt. Latakia besticht durch sein mediterranes Ambiente und die gute Küche mit frischem Fisch.

Obwohl die Gegend um Latakia bereits seit dem 2. Jahrtausend vor Christus bewohnt ist, wurde die Stadt Latakia erst im 4. Jahrhundert vor Christus unter der Herrschaft des Seleukidenreiches gegründet. Latakia wurde zwischenzeitlich von den Römern regiert, dann im 8. bis 10. Jahrhundert der christlichen Ära von den Ummayaden und Abbasiden. Unter ihrer Herrschaft griffen die Byzantiner die Stadt häufig an und eroberten sie regelmäßig zurück, bevor diese sie wieder an die Araber, insbesondere die Fatimiden, verloren. Danach wurde Latakia nacheinander von den Seldschuken, den Kreuzrittern, den Ayyubiden, den Mamelucken und den Osmanen regiert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Latakia dem französischen Mandat von Syrien zugeteilt, in dem es als Hauptstadt des autonomen Territoriums der Alawiten diente. Dieses autonome Territorium wurde 1922 zum Alawitenstaat, der seine Unabhängigkeit mehrmals proklamierte, bis er 1944 wieder in Syrien integriert wurde.

Eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Latakia ist die Altstadt, die auf eine lange Geschichte zurückblickt und eine Vielzahl von historischen Gebäuden und architektonischen Schätzen beherbergt. Hier findet man unter anderem den St. Francois-Kirche, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und ein Beispiel für die französische Kolonialarchitektur ist.

Das Nationalmuseum von Latakia wurde 1986 in der Nähe der Strandpromenade der Stadt errichtet. Es beherbergte früher die Residenz des Gouverneurs des alawitischen Staates und war ursprünglich ein osmanischer Khan ("Karawane") aus dem 16. Jahrhundert, bekannt als Khan al-Dukhan, was "Der Khan des Rauches" bedeutet, da er dem Tabakhandel diente. Der Khan diente historisch nicht nur als Gasthaus, sondern enthielt auch private Wohnhäuser. Die Exponate umfassen beschriftete Tafeln aus Ugarit, antiken Schmuck, Münzen, Figuren, Keramik, Töpferwaren und Kettenhemdanzüge und Schwerter aus der frühen arabischen und Kreuzfahrerzeit.

Seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 wurde das Museum vorübergehend geschlossen, um die Exponate des Museums vor dem in den letzten Jahren verbreiteten Plünderungen und Hehlerei zu schützen, wie es die Museen von Palmyra, Deir ez-Zor und Raqqa erfuhren. Die Gärten des Museums sind jedoch immer noch für die Öffentlichkeit zugänglich und enthalten viele Säulenkapitelle, Ornamente, Grabstätten und Statuen, die noch besichtigt werden können.

Latakia ist bekannt durch seinen Tabak. Latakia-Tabak ist ein speziell aufbereiteter Tabak, der ursprünglich in Syrien hergestellt und nach der Hafenstadt Latakia benannt wurde. Heute wird der Tabak hauptsächlich in Zypern produziert.

Er wird über einem Feuer aus Zirben- oder Eichenholz ausgehärtet, was ihm einen intensiven rauchig-pfeffrigen Geschmack und Geruch verleiht. Er wird selten pur geraucht, sondern als „Würzmittel“ oder als mit anderen Tabaken vermischter Grundtabak verwendet, insbesondere in englischen, Balkan- und einigen klassischen amerikanischen Mischungen.

Latakia ist auch bekannt für seine Strände und die Möglichkeiten zum Wassersport. Die Stadt hat eine lange Küste am Mittelmeer und bietet eine Vielzahl von Aktivitäten wie Schwimmen, Surfen, Segeln und Angeln. Latakia ist auch ein beliebter Ort für Touristen, die die Schönheit der Natur und die Ruhe des Meeres genießen möchten.

FAQ für Ihren Urlaub in Syrien

Nach unserer Reise nach Syrien im Jahr 2018 war uns sehr schnell klar, dass wir dieses kulturell reiche und gastfreundliche Land gerne anderen Europäern näherbringen würden. Also gingen wir gemeinsam mit unseren Kontakten vor Ort daran, geführte Reisen zu organisieren. Hier wollen wir einige Fragen beantworten, die sich in diesem Zusammenhang möglicherweise stellen.

Die Hafenstadt Latakia besuchen wir im Rahmen unserer zehntägigen Kleingruppenreise durch Syrien zu bestimmten Terminen. Darüber hinaus bieten wir ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
Es ist derzeit nicht möglich, Syrien als Individualtourist zu besuchen. Für die Einreise wird eine Bestätigung einer lizenzierten syrischen Agentur verlangt, dass Unterkünfte gebucht wurden und ein Reiseleiter den/die Reisenden begleitet und sich für ihn/sie verantwortlich zeigt. Diese Bestätigung schicken wir Ihnen vor Ihrem Reiseantritt zu, sodass Sie sie bei der Einreise an der Grenze vorlegen können.
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Syrien beträgt +1 Stunde.
Die Landeswährung Syriens ist der Syrische Pfund (SYP), welcher einen (sehr schwankenden) Wechselkurs von aktuell ca. 1 EUR = 2.600 SYP aufweist. Für die Dauer der Reise ist hierbei unbedingt darauf zu achten, dass derzeit weder mit EC- noch mit Kreditkarten bargeldlose Zahlungen in Syrien getätigt werden können, weshalb Sie zwingend ausreichende Mengen an Bargeld mit sich führen sollten. Dieses können Sie am günstigsten vor Ort umtauschen, da der Wechselkurs dort häufig besser ausfällt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und das Ein- und Ausführen der Landeswährung derzeit ohnehin untersagt ist. Ihr Geld, welches Sie am besten in Euro oder US-Dollar einführen, können Sie am einfachsten direkt am Flughafen, gerne aber auch in autorisierten Wechselstuben oder Banken umtauschen.
In Syrien werden Steckdosen der Typen C, E und L verwendet, wodurch Sie teilweise einen Steckdosenadapter benötigen, um Geräte mit dem Stecker F betreiben zu können. Die Netzspannung beträgt 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz, wodurch Sie Ihre Geräte, welche Sie auch daheim verwenden, auch in Syrien sorglos verwenden können, da die Netzspannung mit der in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen Netzspannung in Höhe von 230 V beinahe identisch ist und solch geringe Abweichungen ohnehin von den Herstellern elektrischer Geräte einkalkuliert sind.
Klimatisch betrachtet liegt Syrien im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Trockenklima im Osten und dem Mittelmeerklima im Westen. Als Folge dieser Lage genießt Syrien heiße, trockene Sommer zwischen den Monaten Mai und Oktober, welche sich zwischen November und April mit milden, feuchten Wintern abwechseln. Im Winter liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 10°C an der Küste und fällt in den Gebirgsregionen üblicherweise sogar noch geringer aus, wodurch Frost und Schnee im Winter hier keine Seltenheit darstellen. Auch der Großteil aller Niederschläge fällt zwischen November und April. Im Sommer hingegen erreichen die Temperaturen an der Küste durchschnittliche Werte von bis zu 31°C, im Landesinneren kann es mit bis zu 40°C sogar noch heißer werden. Auch treten gegen Anfang und Ende des Sommers manchmal heiße Khamsin-Winde auf, welche den Wüstensand im Land verteilen. Die beste Reisezeit liegt somit im Frühjahr in den Monaten April und Mai, in denen es im Land nur noch zu wenigen Niederschlägen kommt, die Temperaturen jedoch noch verhältnismäßig mild sind. Gleiches lässt sich für die Herbstmonate September und Oktober sagen, in denen es noch angenehm warm ist, jedoch schon wieder häufiger zu Regenschauern kommt als im Hochsommer.
Die wenigsten Europäer wissen, dass Reisen nach Syrien längst wieder möglich sind. Nach der teilweise verheerenden Zerstörung, die von westlichen Ländern unterstützte Terrormilizen sowie ausländische Luftangriffe angerichtet haben, hat die syrische Armee das Land zurückerobert und gesichert. An vielen Orten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Außerdem gibt es Kulturdenkmäler wie die Altstadt von Damaskus, die den Krieg glücklicherweise unbeschadet überstanden haben. Auf unserer Reise wollen wir Ihnen Einblicke sowohl in das unzerstörte Syrien (Damaskus, Tartous) als auch in Orte gewähren, die vom Krieg gezeichnet sind, in denen die Infrastruktur aber inzwischen wieder hergestellt ist. Beispielsweise wurde die Wiedereröffnung des römischen Theaters von Bosra auch von der internationalen Presse als Zeichen der Hoffnung gefeiert. Wir werden mit Ihnen nach Maalula fahren, einem Dorf, das eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt beherbergt. Die Narben der barbarischen Angriffe werden noch lange zu sehen sein, aber ihre schwer getroffenen byzantinischen Kirchen und die Einwohner, die ihr Zuhause tapfer verteidigt haben, zeugen von der Widerstandsfähigkeit dieser indigenen Ostchristen, deren Vorfahren bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden können. Viele Syrer warten hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Besucher.
Der Grenzüberschreitung dauert in der Regel 2-3 Stunden. An der Grenze ist ein Fahrzeugwechsel erforderlich.
Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Einschränkungen mehr – Impfungen, Tests oder Masken spielen keine Rolle.
Ja, auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne ein Programm für eine Privatreise zum Wunschtermin zusammen. Nehmen Sie hierfür bitte über das Anfrageformular Kontakt zu uns auf.
Das Gebiet des heutigen Syriens liegt zwischen Ägypten und Mesopotamien, der Wiege der menschlichen Zivilisation, und war bereits einige Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Viele von uns kennen seine Erwähnung als bedeutende römische Provinz in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „zur Zeit, da Quirinius Stadthalter in Syrien war“. Der heilige Paulus hatte später sein Erweckungs- und Bekehrungserlebnis, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Diese wenigen Angaben können den enormen kulturellen Reichtum Syriens nur andeuten. In den Jahren vor 2011 stammte ein Großteil des Einkommens vieler Syrer aus dem Tourismus, und die Einheimischen wollen selbst, dass der Tourismus so bald wie möglich wieder aufgenommen wird. Die harten Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre halten das Land in Armut und erschweren den Wiederaufbau. Eine Reise nach Syrien ist ein kleiner Beitrag, mit dem Sie der Region Hoffnung und Zukunft schenken können.
Wer nur Länder bereisen wollte, die der westlichen Vorstellung von Demokratie entsprechen, müsste die Hälfte der Welt von seiner Liste streichen. Außerdem sehen wir unsere Aufgabe nicht darin, die einheimische Bevölkerung zu bevormunden und ihre politische Situation nach unseren Maßstäben zu beurteilen. Uns geht es um die Menschen jenseits der Politik: Kultur, Austausch, Gastfreundschaft, faszinierende Erlebnisse, Völkerverständigung.
Unser Angebot richtet sich an Neugierige, die ein wunderschönes Land kennenlernen möchten, das in den vergangenen Jahren verteufelt wurde und schwer gelitten hat und das nun auf seine Wiederentdeckung wartet. Wenn Sie die Wunder Syriens mit eigenen Augen sehen und die Freundlichkeit seiner Bewohner selbst erleben möchten, dann würden wir Sie gerne dabei begleiten.

Ihre Reise nach Syrien buchen

Alle oben genannten Felder sind Pflichtfelder. Es gelten unsere Datenschutzbestimmungen.