Noria von Hama

Hama („Festung“) ist eine Stadt am Ufer des Orontes-Flusses in West-Zentralsyrien. Sie liegt rund 215 km nördlich von Damaskus und 45 Kilometer nördlich von Homs. Sie ist die Provinzhauptstadt des Gouvernements Hama. Mit circa 855.000 Einwohnern ist Hama nach Damaskus, Aleppo und Homs die viertgrößte Stadt Syriens.

Die meisten Einwohner von Hama sind sunnitische Muslime (darunter hauptsächlich Araber, Kurden und Turkmenen), obwohl einige Bezirke der Stadt ausschließlich von Christen bewohnt sind. Die christliche Bevölkerung gehört hauptsächlich der griechisch-orthodoxen Kirche oder der syrisch-orthodoxen Kirche an. Hama gilt als die konservativste sunnitische muslimische Stadt in Syrien seit der französischen Mandatszeit. In dieser Zeit gab es ein altes Sprichwort, das diese Eigenschaft widerspiegelt: "In Damaskus braucht man nur drei Männer, um eine politische Demonstration zu veranstalten, während in Hama nur drei Männer erforderlich sind, um die Stadt zum Beten zu bringen."

Hamas berühmteste Sehenswürdigkeiten sind die 17 verbliebenen Wasserräder (Noria von Hama), die zum Bewässern der Stadt verwendet wurden und von denen behauptet wird, dass sie aus der byzantinischen Zeit bis 1100 vor Christus zurückreichen. Diese historischen Wasserschöpfräder werden vom Fluss Orontes gespeist und haben einen Durchmesser von bis zu 27 Metern. Die größten Noria sind die al-Mamunye (von 1453) und die al-Muhammediye (aus dem 14. Jahrhundert). Diese sind seit fast 500 Jahren die höchsten Wasserräder der Welt.

Die Noria sind hohe Wasserräder mit kastenartigen Wassersammelfächern, die um ihre Ränder herum eingebettet sind. Sie bestehen aus Walnuss-, Aprikose-, Maulbeer-, Pappel- und Kieferholz. Wenn der Fluss fließt, drückt er diese Wassersammelkästen unter Wasser, wo sie sich schnell füllen und dann bis zur Spitze des Rades gefahren werden, wo sie in ein Aquädukt münden.

Das Aquädukt kann das Wasser transportieren, um Gebäude, Gärten und Ackerland zu versorgen. Ursprünglich dienten sie also dazu, Wasser in Aquädukte zu leiten, die in die Stadt und die angrenzenden landwirtschaftlichen Gebiete führten. Ihr Betrieb war notwendig, weil das Flussbett des Orontes bis zu 70 Meter tiefer liegt als die umliegenden Felder. Heute werden die Wasserschöpfräder als Beispiele für fortschrittliche Wasserversorgungstechnologie in mittelalterlichen muslimischen Gesellschaften und für die beeindruckenden Anblicke und Geräusche, die sie beim Drehen machen, gefeiert.

Weitere Sehenswürdigkeiten von Hama sind:

  • das Museum, das in einer osmanischen Gouverneursresidenz aus dem 18. Jahrhundert (Azem-Palast) untergebracht ist.
  • die al-Nuri-Moschee und die al-Hasanain-Moschee, welche beide von Nur ad-Din nach dem Erdbeben von 1157 wieder aufgebaut bzw. fertiggestellt wurden.
  • die kleine Mamluken-al-Izzi-Moschee aus dem 15. Jahrhundert
  • die Moschee und das Mausoleum von Abu al-Fida, einem berühmten Ayyubiden-Historiker, der auch Gouverneur der Stadt war.
  • die al-Hasanain-Moschee, die nach dem oben erwähnten Erdbeben ebenfalls von Nur ad-Din wieder aufgebaut wurde.
  • die Große Moschee, welche beim Bombardement 1982 zerstört, aber in ihrer ursprünglichen Form mit zwei Minaretten wieder aufgebaut wurde. Sie birgt Elemente aus den alten und christlichen Strukturen, die an derselben Stelle existierten. Sie hat zwei Minarette und wird von einem Portikus mit einer erhöhten Schatzkammer vorangestellt.

FAQ für Ihren Urlaub in Syrien

Nach unserer Reise nach Syrien im Jahr 2018 war uns sehr schnell klar, dass wir dieses kulturell reiche und gastfreundliche Land gerne anderen Europäern näherbringen würden. Also gingen wir gemeinsam mit unseren Kontakten vor Ort daran, geführte Reisen zu organisieren. Hier wollen wir einige Fragen beantworten, die sich in diesem Zusammenhang möglicherweise stellen.

Die Noria von Hama besuchen wir im Rahmen unserer zehntägigen Kleingruppenreise durch Syrien zu bestimmten Terminen. Darüber hinaus bieten wir ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
Es ist derzeit nicht möglich, Syrien als Individualtourist zu besuchen. Für die Einreise wird eine Bestätigung einer lizenzierten syrischen Agentur verlangt, dass Unterkünfte gebucht wurden und ein Reiseleiter den/die Reisenden begleitet und sich für ihn/sie verantwortlich zeigt. Diese Bestätigung schicken wir Ihnen vor Ihrem Reiseantritt zu, sodass Sie sie bei der Einreise an der Grenze vorlegen können.
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Syrien beträgt +1 Stunde.
Die Landeswährung Syriens ist der Syrische Pfund (SYP), welcher einen (sehr schwankenden) Wechselkurs von aktuell ca. 1 EUR = 2.600 SYP aufweist. Für die Dauer der Reise ist hierbei unbedingt darauf zu achten, dass derzeit weder mit EC- noch mit Kreditkarten bargeldlose Zahlungen in Syrien getätigt werden können, weshalb Sie zwingend ausreichende Mengen an Bargeld mit sich führen sollten. Dieses können Sie am günstigsten vor Ort umtauschen, da der Wechselkurs dort häufig besser ausfällt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und das Ein- und Ausführen der Landeswährung derzeit ohnehin untersagt ist. Ihr Geld, welches Sie am besten in Euro oder US-Dollar einführen, können Sie am einfachsten direkt am Flughafen, gerne aber auch in autorisierten Wechselstuben oder Banken umtauschen.
In Syrien werden Steckdosen der Typen C, E und L verwendet, wodurch Sie teilweise einen Steckdosenadapter benötigen, um Geräte mit dem Stecker F betreiben zu können. Die Netzspannung beträgt 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz, wodurch Sie Ihre Geräte, welche Sie auch daheim verwenden, auch in Syrien sorglos verwenden können, da die Netzspannung mit der in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen Netzspannung in Höhe von 230 V beinahe identisch ist und solch geringe Abweichungen ohnehin von den Herstellern elektrischer Geräte einkalkuliert sind.
Klimatisch betrachtet liegt Syrien im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Trockenklima im Osten und dem Mittelmeerklima im Westen. Als Folge dieser Lage genießt Syrien heiße, trockene Sommer zwischen den Monaten Mai und Oktober, welche sich zwischen November und April mit milden, feuchten Wintern abwechseln. Im Winter liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 10°C an der Küste und fällt in den Gebirgsregionen üblicherweise sogar noch geringer aus, wodurch Frost und Schnee im Winter hier keine Seltenheit darstellen. Auch der Großteil aller Niederschläge fällt zwischen November und April. Im Sommer hingegen erreichen die Temperaturen an der Küste durchschnittliche Werte von bis zu 31°C, im Landesinneren kann es mit bis zu 40°C sogar noch heißer werden. Auch treten gegen Anfang und Ende des Sommers manchmal heiße Khamsin-Winde auf, welche den Wüstensand im Land verteilen. Die beste Reisezeit liegt somit im Frühjahr in den Monaten April und Mai, in denen es im Land nur noch zu wenigen Niederschlägen kommt, die Temperaturen jedoch noch verhältnismäßig mild sind. Gleiches lässt sich für die Herbstmonate September und Oktober sagen, in denen es noch angenehm warm ist, jedoch schon wieder häufiger zu Regenschauern kommt als im Hochsommer.
Die wenigsten Europäer wissen, dass Reisen nach Syrien längst wieder möglich sind. Nach der teilweise verheerenden Zerstörung, die von westlichen Ländern unterstützte Terrormilizen sowie ausländische Luftangriffe angerichtet haben, hat die syrische Armee das Land zurückerobert und gesichert. An vielen Orten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Außerdem gibt es Kulturdenkmäler wie die Altstadt von Damaskus, die den Krieg glücklicherweise unbeschadet überstanden haben. Auf unserer Reise wollen wir Ihnen Einblicke sowohl in das unzerstörte Syrien (Damaskus, Tartous) als auch in Orte gewähren, die vom Krieg gezeichnet sind, in denen die Infrastruktur aber inzwischen wieder hergestellt ist. Beispielsweise wurde die Wiedereröffnung des römischen Theaters von Bosra auch von der internationalen Presse als Zeichen der Hoffnung gefeiert. Wir werden mit Ihnen nach Maalula fahren, einem Dorf, das eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt beherbergt. Die Narben der barbarischen Angriffe werden noch lange zu sehen sein, aber ihre schwer getroffenen byzantinischen Kirchen und die Einwohner, die ihr Zuhause tapfer verteidigt haben, zeugen von der Widerstandsfähigkeit dieser indigenen Ostchristen, deren Vorfahren bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden können. Viele Syrer warten hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Besucher.
Der Grenzüberschreitung dauert in der Regel 2-3 Stunden. An der Grenze ist ein Fahrzeugwechsel erforderlich.
Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Einschränkungen mehr – Impfungen, Tests oder Masken spielen keine Rolle.
Ja, auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne ein Programm für eine Privatreise zum Wunschtermin zusammen. Nehmen Sie hierfür bitte über das Anfrageformular Kontakt zu uns auf.
Das Gebiet des heutigen Syriens liegt zwischen Ägypten und Mesopotamien, der Wiege der menschlichen Zivilisation, und war bereits einige Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Viele von uns kennen seine Erwähnung als bedeutende römische Provinz in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „zur Zeit, da Quirinius Stadthalter in Syrien war“. Der heilige Paulus hatte später sein Erweckungs- und Bekehrungserlebnis, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Diese wenigen Angaben können den enormen kulturellen Reichtum Syriens nur andeuten. In den Jahren vor 2011 stammte ein Großteil des Einkommens vieler Syrer aus dem Tourismus, und die Einheimischen wollen selbst, dass der Tourismus so bald wie möglich wieder aufgenommen wird. Die harten Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre halten das Land in Armut und erschweren den Wiederaufbau. Eine Reise nach Syrien ist ein kleiner Beitrag, mit dem Sie der Region Hoffnung und Zukunft schenken können.
Wer nur Länder bereisen wollte, die der westlichen Vorstellung von Demokratie entsprechen, müsste die Hälfte der Welt von seiner Liste streichen. Außerdem sehen wir unsere Aufgabe nicht darin, die einheimische Bevölkerung zu bevormunden und ihre politische Situation nach unseren Maßstäben zu beurteilen. Uns geht es um die Menschen jenseits der Politik: Kultur, Austausch, Gastfreundschaft, faszinierende Erlebnisse, Völkerverständigung.
Unser Angebot richtet sich an Neugierige, die ein wunderschönes Land kennenlernen möchten, das in den vergangenen Jahren verteufelt wurde und schwer gelitten hat und das nun auf seine Wiederentdeckung wartet. Wenn Sie die Wunder Syriens mit eigenen Augen sehen und die Freundlichkeit seiner Bewohner selbst erleben möchten, dann würden wir Sie gerne dabei begleiten.

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