Die archäologische Stätte Apameia am Orontes

Wo liegt Apameia – und was erwartet Besucher?

Auf einem weiten Hochplateau westlich des Orontes-Flusses, nahe der heutigen Stadt al-Ghab in Zentralsyrien, liegen die beeindruckenden Ruinen von Apameia – einer antiken Metropole, die einst als glänzendes Zentrum von Wissenschaft, Kultur und Handel im östlichen Mittelmeerraum galt. Heute steht man hier zwischen zahllosen Marmorsäulen, blickt über das Tal, hört nur den Wind – und spürt: Hier weht der Atem der Weltgeschichte.

Apameia liegt etwa 55 km nordwestlich von Hama und war in der Antike eine der bedeutendsten Städte des Seleukidenreiches. Später wurde sie römisch, byzantinisch – und immer prächtiger. Heute ist sie eine der größten archäologischen Stätten Syriens, aber trotz ihrer Monumentalität überraschend wenig besucht.

Gerade das macht ihren Zauber aus: Keine Absperrungen, keine Menschenmassen, nur du, der Wind, und eine schier endlose Kolonnadenstraße, die sich über fast zwei Kilometer durch die stille Landschaft zieht. Ein Ort für Träumer, Fotografen und Archäologie-Begeisterte.

Die Säulenstraße – ein Spaziergang durch die Jahrtausende

Das berühmteste Merkmal Apameias ist die große Kolonnadenstraße, die in ihrer Zeit zu den längsten und beeindruckendsten im gesamten Römischen Reich gehörte. Links und rechts säumen hundertfach korinthische Säulen den Weg, viele noch aufrecht, manche gestürzt – eine dramatische Kulisse, die an Palmyra erinnert, aber weit ursprünglicher wirkt.

Die Straße verband einst große öffentliche Plätze, Märkte, Thermen, Tempel und Basiliken. Heute kannst du sie entlangwandern, Schritt für Schritt in der eigenen Geschwindigkeit – begleitet von Eidechsen, Wind und dem leisen Knistern des trockenen Grases unter deinen Schuhen.

Was gibt es zu entdecken?

  • Das große römische Theater – einst für über 20.000 Zuschauer erbaut und damit eines der größten des römischen Orients. Teile des Zuschauerbereichs, der Bühne und der Eingangsbögen sind heute noch zu erkennen.
  • Mosaiken und Tempelreste – darunter Fragmente hellenistischer und byzantinischer Bauten mit fein gearbeiteten Details: Inschriften, Kapitelle, Reliefs und bunte Mosaiken mit Jagdszenen, Götterbildern und geometrischen Mustern.
  • Die Zitadelle von Kalat al-Mudik – eine Festung aus arabischer Zeit, die oberhalb der antiken Stadt thront und spektakuläre Ausblicke auf das Orontes-Tal bietet. Sie wurde auf den Mauern einer noch älteren Akropolis errichtet.

Die Stadt der Pferde – Apameia als Seleukidisches Zentrum

Gegründet wurde Apameia im 3. Jh. v. Chr. durch Seleukos I. Nikator, einen General Alexanders des Großen. Benannt wurde sie nach seiner Frau Apama, einer persischen Prinzessin – ein schönes Symbol für die kulturelle Verschmelzung des Hellenismus mit dem Orient.

Besonders berühmt war Apameia für seine Pferdezucht: Im Altertum war hier das größte königliche Gestüt des Seleukidenreichs untergebracht – mit Zehntausenden Pferden, speziell gezüchtet für Kavallerieeinheiten. Noch heute spürt man den Stolz dieser Vergangenheit, wenn man über die weiten Ebenen rund um die Stadt blickt.

Stille, Weite und der Zauber des Unberührten

Einer der größten Reize Apameias liegt in seiner Abgeschiedenheit. Hier gibt es keine Souvenirshops, keine Lautsprecher, keine Sicherheitszäune. Stattdessen: Ruhe. Weite. Wind. Du hörst das Rauschen des Orontes in der Ferne, das Summen der Bienen, das Zwitschern von Vögeln zwischen Ruinen.

Die beste Zeit für einen Besuch ist Frühling oder Herbst, wenn das Tal grün ist, der Himmel weit und die Temperaturen angenehm. Im Frühling blühen zwischen den Steinen Mohn, Thymian und wilder Fenchel – ein poetischer Kontrast zu den Ruinen der Macht.

Byzanz, Islam & Kreuzfahrer – ein Ort im Wandel

Apameia war auch im byzantinischen Zeitalter ein Zentrum religiösen Lebens mit mehreren Kirchen, später besetzten arabische Dynastien und die Kreuzritter die Stadt. Jeder hinterließ Spuren, und so begegnet man auf Schritt und Tritt Elementen verschiedener Kulturen und Epochen – manchmal im gleichen Stein.

Ein Mosaik zeigt Szenen aus der griechischen Mythologie, daneben ein halb zerfallener arabischer Wachturm, und etwas weiter der Grundriss einer frühchristlichen Basilika. Apameia ist wie ein Geschichtsbuch ohne Seiten – du musst nur lesen lernen, was die Steine erzählen.

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Die archäologische Stätte Apameia besuchen wir im Rahmen unserer zehntägigen und achtzehntägigen Kleingruppenreisen durch Syrien zu bestimmten Terminen. Darüber hinaus bieten wir ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
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