Schahba

Die syrische Stadt Schahba, auch bekannt als Al-Shahba, liegt etwa 90 km von Damaskus und hat circa 15.000 Einwohner. Schahba gilt als der Geburtsort des römischen Kaisers Philippus Arabs, welcher im dritten Jahrhundert nach Christus Pläne hatte, die Stadt bedeutend auszubauen.

Eines der wichtigsten archäologischen Stätten in Schahba ist die Ruinenstadt Tell al-Jabs, die auf eine lange Geschichte bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückblickt. Die Ausgrabungen haben eine Vielzahl von Artefakten und architektonischen Überresten aus verschiedenen historischen Perioden zutage gefördert, darunter römische Thermen und ein byzantinisches Kastell.

Als der gebürtige Araber Philippus Kaiser wurde, benannte er die Stadt in Philippopolis um und begann bald nach seinem Regierungsantritt, sie zu einer mustergültigen Colonia römischen Stils umbauen zu lassen. Er verlieh der Stadt das Recht, eigene Münzen zu prägen, und eine lokale eigene Zeitrechnung wurde eingeführt. Außerdem wurde die Straße von Bosra nach Damaskus über Philippopolis geführt.

Damit repräsentierte sie deutlich den Typus der römischen Stadt in starkem Gegensatz zu den sonstigen Städten der Region, die überwiegend ein unübersichtlicheres, natürlich gewachsenes Straßennetz aufwiesen. Eine Stadtmauer mit vier großen und zwei kleineren Toren grenzte das Gebiet ein. An einem Platz im Westen der Stadt wurden ein Exedrabau und ein Tempel gefunden. Letzterer wird als Philippeion bezeichnet, diente aber der Verehrung eines Gottes namens Marinus (anscheinend des vergöttlichten Vaters des Philippus). Außerdem sind ein Theaterbau, ein vermutlich als Tempel genutztes Gebäude (von dem nur noch die Säulen des Propylons stehen) und ein großes Thermenareal mit Aquädukt in Resten erhalten. Ein Platz im Zentrum der Stadt wird als Forum interpretiert, die westlich davon befindliche Basilika als Zentrum des Kaiserkultes.

Als Philipp nach nur fünfjähriger Regentschaft starb, wurden die Bauarbeiten eingestellt. Die heute erhaltenen Ruinen stammen nahezu vollständig aus der Mitte des 3. Jahrhunderts und ganze geplante Stadtviertel wurden nicht zu Ende gebracht. Auch die Münzprägung der Stadt wurde anscheinend eingestellt.

In späterer, arabischer Zeit erhielt die Stadt ihren heutigen Namen. William Henry Waddington konnte aufgrund der dort gefundenen Inschriften 1870 nachweisen, dass es sich bei Schahba tatsächlich um das antike Philippopolis handelt.

Schahba ist auch bekannt für seine Nähe zu einigen bedeutenden archäologischen Stätten in der Region, darunter die antike Stadt Palmyra und die Ruinen der römischen Stadt Dura-Europos. Archäologen und Geschichtsinteressierte werden die Möglichkeit haben, diese Orte zu besuchen und mehr über die reiche Geschichte der Region zu erfahren.

In Schahba gibt es auch viele Möglichkeiten, die lokale Kultur und das Leben der Einheimischen zu erleben. Die Stadt beherbergt mehrere traditionelle Märkte, darunter den Souk al-Shahba, der für seine handgefertigten Waren und Lebensmittel bekannt ist. Besucher können auch lokale Gerichte in den Restaurants der Stadt genießen, die syrische und mediterrane Küche anbieten.

Insgesamt ist Schahba ein wichtiger Ort in der Geschichte und Kultur Syriens. Mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten, archäologischen Stätten und Möglichkeiten, die lokale Kultur zu erleben, bietet die Stadt eine einzigartige Erfahrung für Besucher, die an Geschichte und Archäologie interessiert sind.

FAQ für Ihren Urlaub in Syrien

Nach unserer Reise nach Syrien im Jahr 2018 war uns sehr schnell klar, dass wir dieses kulturell reiche und gastfreundliche Land gerne anderen Europäern näherbringen würden. Also gingen wir gemeinsam mit unseren Kontakten vor Ort daran, geführte Reisen zu organisieren. Hier wollen wir einige Fragen beantworten, die sich in diesem Zusammenhang möglicherweise stellen.

Wir bieten für die Stadt Schahba ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
Es ist derzeit nicht möglich, Syrien als Individualtourist zu besuchen. Für die Einreise wird eine Bestätigung einer lizenzierten syrischen Agentur verlangt, dass Unterkünfte gebucht wurden und ein Reiseleiter den/die Reisenden begleitet und sich für ihn/sie verantwortlich zeigt. Diese Bestätigung schicken wir Ihnen vor Ihrem Reiseantritt zu, sodass Sie sie bei der Einreise an der Grenze vorlegen können.
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Syrien beträgt +1 Stunde.
Die Landeswährung Syriens ist der Syrische Pfund (SYP), welcher einen (sehr schwankenden) Wechselkurs von aktuell ca. 1 EUR = 2.600 SYP aufweist. Für die Dauer der Reise ist hierbei unbedingt darauf zu achten, dass derzeit weder mit EC- noch mit Kreditkarten bargeldlose Zahlungen in Syrien getätigt werden können, weshalb Sie zwingend ausreichende Mengen an Bargeld mit sich führen sollten. Dieses können Sie am günstigsten vor Ort umtauschen, da der Wechselkurs dort häufig besser ausfällt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und das Ein- und Ausführen der Landeswährung derzeit ohnehin untersagt ist. Ihr Geld, welches Sie am besten in Euro oder US-Dollar einführen, können Sie am einfachsten direkt am Flughafen, gerne aber auch in autorisierten Wechselstuben oder Banken umtauschen.
In Syrien werden Steckdosen der Typen C, E und L verwendet, wodurch Sie teilweise einen Steckdosenadapter benötigen, um Geräte mit dem Stecker F betreiben zu können. Die Netzspannung beträgt 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz, wodurch Sie Ihre Geräte, welche Sie auch daheim verwenden, auch in Syrien sorglos verwenden können, da die Netzspannung mit der in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen Netzspannung in Höhe von 230 V beinahe identisch ist und solch geringe Abweichungen ohnehin von den Herstellern elektrischer Geräte einkalkuliert sind.
Klimatisch betrachtet liegt Syrien im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Trockenklima im Osten und dem Mittelmeerklima im Westen. Als Folge dieser Lage genießt Syrien heiße, trockene Sommer zwischen den Monaten Mai und Oktober, welche sich zwischen November und April mit milden, feuchten Wintern abwechseln. Im Winter liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 10°C an der Küste und fällt in den Gebirgsregionen üblicherweise sogar noch geringer aus, wodurch Frost und Schnee im Winter hier keine Seltenheit darstellen. Auch der Großteil aller Niederschläge fällt zwischen November und April. Im Sommer hingegen erreichen die Temperaturen an der Küste durchschnittliche Werte von bis zu 31°C, im Landesinneren kann es mit bis zu 40°C sogar noch heißer werden. Auch treten gegen Anfang und Ende des Sommers manchmal heiße Khamsin-Winde auf, welche den Wüstensand im Land verteilen. Die beste Reisezeit liegt somit im Frühjahr in den Monaten April und Mai, in denen es im Land nur noch zu wenigen Niederschlägen kommt, die Temperaturen jedoch noch verhältnismäßig mild sind. Gleiches lässt sich für die Herbstmonate September und Oktober sagen, in denen es noch angenehm warm ist, jedoch schon wieder häufiger zu Regenschauern kommt als im Hochsommer.
Die wenigsten Europäer wissen, dass Reisen nach Syrien längst wieder möglich sind. Nach der teilweise verheerenden Zerstörung, die von westlichen Ländern unterstützte Terrormilizen sowie ausländische Luftangriffe angerichtet haben, hat die syrische Armee das Land zurückerobert und gesichert. An vielen Orten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Außerdem gibt es Kulturdenkmäler wie die Altstadt von Damaskus, die den Krieg glücklicherweise unbeschadet überstanden haben. Auf unserer Reise wollen wir Ihnen Einblicke sowohl in das unzerstörte Syrien (Damaskus, Tartous) als auch in Orte gewähren, die vom Krieg gezeichnet sind, in denen die Infrastruktur aber inzwischen wieder hergestellt ist. Beispielsweise wurde die Wiedereröffnung des römischen Theaters von Bosra auch von der internationalen Presse als Zeichen der Hoffnung gefeiert. Wir werden mit Ihnen nach Maalula fahren, einem Dorf, das eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt beherbergt. Die Narben der barbarischen Angriffe werden noch lange zu sehen sein, aber ihre schwer getroffenen byzantinischen Kirchen und die Einwohner, die ihr Zuhause tapfer verteidigt haben, zeugen von der Widerstandsfähigkeit dieser indigenen Ostchristen, deren Vorfahren bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden können. Viele Syrer warten hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Besucher.
Der Grenzüberschreitung dauert in der Regel 2-3 Stunden. An der Grenze ist ein Fahrzeugwechsel erforderlich.
Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Einschränkungen mehr – Impfungen, Tests oder Masken spielen keine Rolle.
Ja, auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne ein Programm für eine Privatreise zum Wunschtermin zusammen. Nehmen Sie hierfür bitte über das Anfrageformular Kontakt zu uns auf.
Das Gebiet des heutigen Syriens liegt zwischen Ägypten und Mesopotamien, der Wiege der menschlichen Zivilisation, und war bereits einige Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Viele von uns kennen seine Erwähnung als bedeutende römische Provinz in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „zur Zeit, da Quirinius Stadthalter in Syrien war“. Der heilige Paulus hatte später sein Erweckungs- und Bekehrungserlebnis, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Diese wenigen Angaben können den enormen kulturellen Reichtum Syriens nur andeuten. In den Jahren vor 2011 stammte ein Großteil des Einkommens vieler Syrer aus dem Tourismus, und die Einheimischen wollen selbst, dass der Tourismus so bald wie möglich wieder aufgenommen wird. Die harten Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre halten das Land in Armut und erschweren den Wiederaufbau. Eine Reise nach Syrien ist ein kleiner Beitrag, mit dem Sie der Region Hoffnung und Zukunft schenken können.
Wer nur Länder bereisen wollte, die der westlichen Vorstellung von Demokratie entsprechen, müsste die Hälfte der Welt von seiner Liste streichen. Außerdem sehen wir unsere Aufgabe nicht darin, die einheimische Bevölkerung zu bevormunden und ihre politische Situation nach unseren Maßstäben zu beurteilen. Uns geht es um die Menschen jenseits der Politik: Kultur, Austausch, Gastfreundschaft, faszinierende Erlebnisse, Völkerverständigung.
Unser Angebot richtet sich an Neugierige, die ein wunderschönes Land kennenlernen möchten, das in den vergangenen Jahren verteufelt wurde und schwer gelitten hat und das nun auf seine Wiederentdeckung wartet. Wenn Sie die Wunder Syriens mit eigenen Augen sehen und die Freundlichkeit seiner Bewohner selbst erleben möchten, dann würden wir Sie gerne dabei begleiten.

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