Hauran

Der Hauran (auch Hawran oder Houran geschrieben) ist eine Region, die Teile Südsyriens und Nordjordaniens umfasst. Der Hauran war auch ein wichtiger Ort für die antike Kultur und hat eine lange Geschichte als Zentrum des Handels und der Kultur in der Region.

Im Norden grenzt er an die Oase Ghouta, im Osten an das Feld al-Safa, im Süden an die Wüstensteppe Jordaniens und im Westen an die Golanhöhen. Traditionell besteht der Hauran aus drei Unterregionen: den Ebenen Nuqrah und Jaydur, dem Jabal-al-Druze-Massiv und dem Vulkanfeld Lajat. Die Bevölkerung des Hauran ist größtenteils arabisch, aber religiös heterogen. Die meisten Bewohner der Ebenen sind sunnitische Muslime, die großen Clans angehören, während Drusen die Mehrheit im gleichnamigen Jabal-al-Druze bilden und eine bedeutende griechisch-orthodoxe und griechisch-katholische Minderheit die westlichen Ausläufer des Jabal al-Druze bewohnen.

Eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Region ist die archäologische Stätte von Bosra, eine antike Stadt, die auf eine lange Geschichte zurückblickt und eine Vielzahl von historischen Gebäuden und architektonischen Schätzen beherbergt. Die Stadt hatte große Bedeutung in der römischen und der islamischen Epoche und beherbergt einige der am besten erhaltenen römischen Theater in der Welt.

Der Hauran ist auch bekannt für seine Natur und seine Landschaft, die viele Möglichkeiten zum Wandern und zur Erkundung bietet. Die Region ist reich an Wasserquellen und bietet auch die Möglichkeit, die lokale Flora und Fauna zu beobachten.

Die größeren Städte der Region sind Dera'a, Bosra, as-Suwaida, Schahba und Izra'.

Die breite Verfügbarkeit von Basalt im Hauran führte zur Entwicklung einer eigenständigen einheimischen Architektur, die sich durch die ausschließliche Verwendung von Basalt als Baumaterial und eine Verschmelzung hellenistischer, nabatäischer und römischer Stile auszeichnet. Die Beständigkeit von Basalt wird für den Besitz des Hauran an einer der höchsten Konzentrationen an gut erhaltenen Denkmälern aus der klassischen Zeit der Welt zugeschrieben. Hauranische Städte wie Bosra, Qanawat, Shahba, Salkhad, Umm al-Jimal und zahlreiche andere enthalten Römische Tempel und Theater, Kirchen und Klöster aus byzantinischer Zeit sowie Festungen, Moscheen und Badehäuser, die von aufeinanderfolgenden muslimischen Dynastien gebaut wurden.

Ab der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Region von den herodischen und nabatäischen Königen des Römischen Reiches regiert, bis sie im 2. Jahrhundert nach Christus formell vom Reich annektiert wurde. Der Hauran gedieh unter römischer Herrschaft (106–395 n. Chr.) und seine Dörfer fungierten als weitgehend selbstverwaltete Einheiten, von denen sich einige zu Reichsstädten entwickelten. Die Region florierte weiterhin in der byzantinischen Ära (395–634), in der verschiedene arabische Stämme den Hauran im Auftrag von Byzanz regierten, darunter die Salihiden. Für einen Großteil der islamischen Ära bis zur osmanischen Herrschaft (1517-1917) war der Hauran in die Bezirke al-Bathaniyya und Ḥawrān unterteilt, die dem klassischen Batanea und Auranitis entsprachen. Mittelalterliche muslimische Geographen beschrieben diese Bezirke als wohlhabend, gut bewässert und reich bevölkert.

Unter den Römern waren das Getreide von Batanea und der Wein von Auranitis wichtig für den kaiserlichen Handel. Während seiner gesamten Geschichte war der Hauran die Hauptquelle des Getreides der Levante. Die Region erlebte im 17. Jahrhundert einen Rückgang, bis eine erhöhte Nachfrage nach syrischem Getreide und verbesserte Sicherheit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Wiederbelebung der Landwirtschaft und zur Wiederbesiedlung des Hauran führten. Historisch profitierte die Region auch als wichtiges Transitgebiet auf der traditionellen Hajj-Karawanenroute nach Mekka und später der Hejaz-Bahn.

Der Hauran blieb Syriens Kornkammer, bis er Mitte des 20. Jahrhunderts von Nordsyrien weitgehend verdrängt wurde, was mit der Trennung von voneinander abhängigen Gebieten aufgrund internationaler Grenzen und des arabisch-israelischen Konflikts zusammenfiel.

Während des syrischen Bürgerkriegs, der 2011 im Hauran entfacht wurde, wurde er zu einem wichtigen Konfliktgebiet zwischen Rebellen und Regierungstruppen im Feldzug des Gouvernements Daraa, bis die Regierung 2018 die Kontrolle wiedererlangte.

In Bezug auf die optimale Reisezeit, ist es am besten, die Region im Frühling oder im Herbst zu besuchen, wenn das Wetter angenehm ist und die Touristenströme noch nicht in vollem Gange sind. Es ist auch ratsam, einen Reiseführer oder einen lokalen Führer zu buchen, um das Beste aus Ihrem Besuch zu machen und mehr über die Geschichte, Kultur und Natur der Region zu erfahren.

FAQ für Ihren Urlaub in Syrien

Nach unserer Reise nach Syrien im Jahr 2018 war uns sehr schnell klar, dass wir dieses kulturell reiche und gastfreundliche Land gerne anderen Europäern näherbringen würden. Also gingen wir gemeinsam mit unseren Kontakten vor Ort daran, geführte Reisen zu organisieren. Hier wollen wir einige Fragen beantworten, die sich in diesem Zusammenhang möglicherweise stellen.

Die Region Hauran besuchen wir im Rahmen unserer zehntägigen Kleingruppenreise durch Syrien zu bestimmten Terminen. Darüber hinaus bieten wir ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
Es ist derzeit nicht möglich, Syrien als Individualtourist zu besuchen. Für die Einreise wird eine Bestätigung einer lizenzierten syrischen Agentur verlangt, dass Unterkünfte gebucht wurden und ein Reiseleiter den/die Reisenden begleitet und sich für ihn/sie verantwortlich zeigt. Diese Bestätigung schicken wir Ihnen vor Ihrem Reiseantritt zu, sodass Sie sie bei der Einreise an der Grenze vorlegen können.
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Syrien beträgt +1 Stunde.
Die Landeswährung Syriens ist der Syrische Pfund (SYP), welcher einen (sehr schwankenden) Wechselkurs von aktuell ca. 1 EUR = 2.600 SYP aufweist. Für die Dauer der Reise ist hierbei unbedingt darauf zu achten, dass derzeit weder mit EC- noch mit Kreditkarten bargeldlose Zahlungen in Syrien getätigt werden können, weshalb Sie zwingend ausreichende Mengen an Bargeld mit sich führen sollten. Dieses können Sie am günstigsten vor Ort umtauschen, da der Wechselkurs dort häufig besser ausfällt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und das Ein- und Ausführen der Landeswährung derzeit ohnehin untersagt ist. Ihr Geld, welches Sie am besten in Euro oder US-Dollar einführen, können Sie am einfachsten direkt am Flughafen, gerne aber auch in autorisierten Wechselstuben oder Banken umtauschen.
In Syrien werden Steckdosen der Typen C, E und L verwendet, wodurch Sie teilweise einen Steckdosenadapter benötigen, um Geräte mit dem Stecker F betreiben zu können. Die Netzspannung beträgt 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz, wodurch Sie Ihre Geräte, welche Sie auch daheim verwenden, auch in Syrien sorglos verwenden können, da die Netzspannung mit der in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen Netzspannung in Höhe von 230 V beinahe identisch ist und solch geringe Abweichungen ohnehin von den Herstellern elektrischer Geräte einkalkuliert sind.
Klimatisch betrachtet liegt Syrien im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Trockenklima im Osten und dem Mittelmeerklima im Westen. Als Folge dieser Lage genießt Syrien heiße, trockene Sommer zwischen den Monaten Mai und Oktober, welche sich zwischen November und April mit milden, feuchten Wintern abwechseln. Im Winter liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 10°C an der Küste und fällt in den Gebirgsregionen üblicherweise sogar noch geringer aus, wodurch Frost und Schnee im Winter hier keine Seltenheit darstellen. Auch der Großteil aller Niederschläge fällt zwischen November und April. Im Sommer hingegen erreichen die Temperaturen an der Küste durchschnittliche Werte von bis zu 31°C, im Landesinneren kann es mit bis zu 40°C sogar noch heißer werden. Auch treten gegen Anfang und Ende des Sommers manchmal heiße Khamsin-Winde auf, welche den Wüstensand im Land verteilen. Die beste Reisezeit liegt somit im Frühjahr in den Monaten April und Mai, in denen es im Land nur noch zu wenigen Niederschlägen kommt, die Temperaturen jedoch noch verhältnismäßig mild sind. Gleiches lässt sich für die Herbstmonate September und Oktober sagen, in denen es noch angenehm warm ist, jedoch schon wieder häufiger zu Regenschauern kommt als im Hochsommer.
Die wenigsten Europäer wissen, dass Reisen nach Syrien längst wieder möglich sind. Nach der teilweise verheerenden Zerstörung, die von westlichen Ländern unterstützte Terrormilizen sowie ausländische Luftangriffe angerichtet haben, hat die syrische Armee das Land zurückerobert und gesichert. An vielen Orten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Außerdem gibt es Kulturdenkmäler wie die Altstadt von Damaskus, die den Krieg glücklicherweise unbeschadet überstanden haben. Auf unserer Reise wollen wir Ihnen Einblicke sowohl in das unzerstörte Syrien (Damaskus, Tartous) als auch in Orte gewähren, die vom Krieg gezeichnet sind, in denen die Infrastruktur aber inzwischen wieder hergestellt ist. Beispielsweise wurde die Wiedereröffnung des römischen Theaters von Bosra auch von der internationalen Presse als Zeichen der Hoffnung gefeiert. Wir werden mit Ihnen nach Maalula fahren, einem Dorf, das eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt beherbergt. Die Narben der barbarischen Angriffe werden noch lange zu sehen sein, aber ihre schwer getroffenen byzantinischen Kirchen und die Einwohner, die ihr Zuhause tapfer verteidigt haben, zeugen von der Widerstandsfähigkeit dieser indigenen Ostchristen, deren Vorfahren bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden können. Viele Syrer warten hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Besucher.
Der Grenzüberschreitung dauert in der Regel 2-3 Stunden. An der Grenze ist ein Fahrzeugwechsel erforderlich.
Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Einschränkungen mehr – Impfungen, Tests oder Masken spielen keine Rolle.
Ja, auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne ein Programm für eine Privatreise zum Wunschtermin zusammen. Nehmen Sie hierfür bitte über das Anfrageformular Kontakt zu uns auf.
Das Gebiet des heutigen Syriens liegt zwischen Ägypten und Mesopotamien, der Wiege der menschlichen Zivilisation, und war bereits einige Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Viele von uns kennen seine Erwähnung als bedeutende römische Provinz in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „zur Zeit, da Quirinius Stadthalter in Syrien war“. Der heilige Paulus hatte später sein Erweckungs- und Bekehrungserlebnis, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Diese wenigen Angaben können den enormen kulturellen Reichtum Syriens nur andeuten. In den Jahren vor 2011 stammte ein Großteil des Einkommens vieler Syrer aus dem Tourismus, und die Einheimischen wollen selbst, dass der Tourismus so bald wie möglich wieder aufgenommen wird. Die harten Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre halten das Land in Armut und erschweren den Wiederaufbau. Eine Reise nach Syrien ist ein kleiner Beitrag, mit dem Sie der Region Hoffnung und Zukunft schenken können.
Wer nur Länder bereisen wollte, die der westlichen Vorstellung von Demokratie entsprechen, müsste die Hälfte der Welt von seiner Liste streichen. Außerdem sehen wir unsere Aufgabe nicht darin, die einheimische Bevölkerung zu bevormunden und ihre politische Situation nach unseren Maßstäben zu beurteilen. Uns geht es um die Menschen jenseits der Politik: Kultur, Austausch, Gastfreundschaft, faszinierende Erlebnisse, Völkerverständigung.
Unser Angebot richtet sich an Neugierige, die ein wunderschönes Land kennenlernen möchten, das in den vergangenen Jahren verteufelt wurde und schwer gelitten hat und das nun auf seine Wiederentdeckung wartet. Wenn Sie die Wunder Syriens mit eigenen Augen sehen und die Freundlichkeit seiner Bewohner selbst erleben möchten, dann würden wir Sie gerne dabei begleiten.

Ihre Reise nach Syrien buchen

Alle oben genannten Felder sind Pflichtfelder. Es gelten unsere Datenschutzbestimmungen.