Maaloula

Maaloula (oder Maalula) ist eine Stadt im Gouvernement Rif Dimashq in Syrien. Die Stadt liegt rund 55 km nordöstlich von Damaskus im Qalamun-Gebirge und wurde in einen zerklüfteten Berghang auf einer Höhe von über 1.500 m gebaut. Es ist als eines von nur drei verbleibenden Dörfern bekannt, in denen westliches Neoaramäisch gesprochen wird – die Sprache Jesu Christi. Die anderen zwei sind die nahe gelegenen Dörfer Jubb'adin und Bakhah.

Maaloula kommt vom aramäischen Wort maʿʿəlā und bedeutet „Eingang“. Der Name wird auf verschiedene Weise romanisiert, z.B. Maaloula, Ma'loula, Maalula, Ma'lula, Malula. "Maaloula" ist jedoch die häufigste.

Es gibt heute noch Überreste zahlreicher Klöster, Kapellen, Kirchen, Schreine und Heiligtümer. Einige von ihnen liegen in Trümmern, während andere weiterhin stehen und dem Alter trotzen. Viele Pilger kommen nach Maaloula, sowohl Christen als auch sunnitische Muslime, und sie gehen dorthin, um Segen zu erlangen und Opfergaben zu machen. Westliche Touristen werden insbesondere von der Bergkulisse angezogen.

Im Jahr 1838 waren die Einwohner von Maaloula griechisch-orthodoxe Christen aus Antiochien, griechisch-melkitisch-katholische Christen und sunnitische Muslime. Vor einem halben Jahrhundert lebten noch etwa 15.000 Menschen in Maaloula. Nach Angaben des syrischen Zentralbüros für Statistik hatte Maaloula bei der Volkszählung von 2004 eine Bevölkerung von nur noch 2.762, wovon aber rund 70% christlichen Glaubens waren. Im Sommer steigt die Bevölkerungszahl jedes Jahr auf etwa 10.000 an, da die Menschen dann aus Damaskus zum Urlaub aufs Land und in die Vorstädte kommen. Maaloula ist insbesondere auch für die Feierlichkeiten zur Kreuzerhöhung am 14. September bekannt.

Aus religiöser Sicht besteht die Bevölkerung sowohl aus Christen (immer noch hauptsächlich Mitglieder der griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien und der melkitisch-griechisch-katholischen Kirche) als auch aus sunnitischen Muslimen. Das Erbe der nicht-muslimischen Einwohner ist umso bemerkenswerter, weil sie es geschafft haben, nie arabisiert zu werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Syrern, die im Laufe der Jahrhunderte nicht nur islamisiert wurden, sondern auch das kulturell-arabische angenommen haben und somit zu einer arabischen ethnischen Identität übergegangen sind. Die syrische Bevölkerung wurde in einigen Epochen nicht nur islamisiert, sondern ebenfalls christianisiert, sodass eine neue Sprache in der Region an Einzug fand: das Aramäische. Es ersetzte es die ursprünglich vorherrschende Sprache: das Kanaanitische.

Gemeinsam mit den zwei anderen, nahe gelegenen Dörfern al-Sarkha (Bakhah) und Jubb'adin ist Maaloula der einzige Ort, an dem noch eine westaramäische Sprache gesprochen wird.

Dies ist Maaloula trotz und inmitten des Aufstiegs des Arabischen gelungen, insbesondere aufgrund seiner Entfernung zu anderen Großstädten und seiner isolierenden geologischen Merkmale in einem zerklüfteten Berghang. Moderne Straßen und Transportmittel sowie die Zugänglichkeit zu arabischsprachigem Fernsehen und Printmedien haben dieses sprachliche Erbe jedoch mehr und mehr untergraben. Ein Großteil der jungen Christen Maalulas lebt infolge der Kriegswirren außerdem heute in Damaskus und anderen Städten, in denen das Aramäische im öffentlichen Leben keine Rolle spielt, sodass das Aussterben der aramäischen Sprache droht.

Dies gilt auch für die das teils sunnitisch-muslimische und teils christlich-orthodoxe Dorf Bakhah, welches im Krieg leider völlig zerstört wurde. Die Bewohner sind in Syrien und dem Libanon verstreut worden.

Das muslimische Jubb'adin fiel dagegen nie unter die Kontrolle der Rebellen, sodass Jubb'adin dasjenige der drei westaramäischsprachigen Dörfer ist, in dem das Aramäische zuletzt den geringsten Schwund zu verzeichnen hatte.

Als letztes verbliebenes Gebiet, in dem noch West-Neuaramäisch – die Sprache Jesu Christi – gesprochen wird, stellen die drei Dörfer eine wichtige Quelle für anthropologische Sprachstudien zum Westaramäischen des ersten Jahrhunderts dar. Nach wissenschaftlichem Konsens war die Sprache Jesu auch ein westaramäischer Dialekt; genauer gesagt die galiläische Variante des jüdisch-palästinensischen Aramäischen.

Was sollte man in Maaloula gesehen haben? In Maaloula gibt es zwei wichtige Klöster: das melkitische griechisch-katholische der Heiligen Sergius und Bacchus (Mar Sarkis) und das griechisch-orthodoxe Kloster der Heiligen Thekla (Mar Thekla). Beide sollte man bei einem Besuch unbedingt besichtigen.

Der Klosterkomplex der Heiligen Sergius und Bacchus von Maaloula ist eines der ältesten erhaltenen Klöster in Syrien. Sarkis ist der syrische Name für den Heiligen Sergius, einen römischen Soldaten, der wegen seines christlichen Glaubens hingerichtet und somit zum Märtyrer wurde. Das Kloster besitzt zwei der ältesten Ikonen der Welt, von denen eine das Letzte Abendmahl darstellt. Das Kloster wurde an der Stelle eines heidnischen Tempels erbaut und weist Elemente auf, die auf die byzantinische Zeit des fünften bis sechsten Jahrhunderts zurückgehen. Die Klosterkirche ist möglicherweise die älteste der Welt. Die Altarplatte ist in Form eines heidnischen Opferaltars, das heißt, die Altarplatte ist so geformt, dass bei einem Tieropfer das Blut aufgefangen wird und an einer Stelle der Altarplatte austritt. Dieser Teil des Gebäudes soll von einem heidnischen Tempel, also aus vorchristlicher Zeit stammen. Die Kirche beherbergt auch einige interessante Mosaike aus dem Mittelalter.

Das Kloster der Heiligen Thekla beherbergt die Überreste von Thekla, die in der Apostelgeschichte von Paulus und Thekla aus dem zweiten Jahrhundert eine edle Jungfrau und Schülerin des Apostels Paulus ist. Das Kloster der Heiligen Thekla wurde um die Grotte und das Grab der Heiligen Thekla gebaut. Nach einer späteren Legende, die nicht in der Apostelgeschichte steht, wurde Thekla wegen ihres christlichen Glaubens von Soldaten ihres Vaters verfolgt, um sie gefangen zu nehmen. Sie kam zu einem Berg, und nachdem sie davor gebetet hatte, brach der Berg auf und ließ sie durch. Die Stadt Maaloula hat ihren Namen von dieser Lücke im Berg (Aramäisch: maʿlā; Deutsch: „Eingang“). Es gibt jedoch viele Variationen dieser Geschichte unter den Bewohnern von Maaloula.

Die Einwohner von Maaloula feierten, als am 13. Juni 2015 eine neue Statue der Jungfrau Maria, der Mutter Jesu, in ihrem Zentrum errichtet wurde und die Figur ersetzte, die 2013 bei Rebellenangriffen zerstört wurde. Die neue Statue der Jungfrau Maria ist in ein weißes Gewand gehüllt, trägt einen blauem Schal und hat die Hände zum Gebet erhoben. Die Fiberglasfigur ist etwas mehr als 3 Meter hoch und wurde auf den Sockel der Originalstatue gestellt. Die Statue trägt den Titel "Lady of Peace".

FAQ für Ihren Urlaub in Syrien

Nach unserer Reise nach Syrien im Jahr 2018 war uns sehr schnell klar, dass wir dieses kulturell reiche und gastfreundliche Land gerne anderen Europäern näherbringen würden. Also gingen wir gemeinsam mit unseren Kontakten vor Ort daran, geführte Reisen zu organisieren. Hier wollen wir einige Fragen beantworten, die sich in diesem Zusammenhang möglicherweise stellen.

Die historische Stätte Palmyra besuchen wir im Rahmen unserer fünftägigen und unserer zehntägigen Kleingruppenreisen durch Syrien zu bestimmten Terminen. Darüber hinaus bieten wir ganzjährig individuelle Besichtigungen mit privaten Reiseleitern an.
Es ist derzeit nicht möglich, Syrien als Individualtourist zu besuchen. Für die Einreise wird eine Bestätigung einer lizenzierten syrischen Agentur verlangt, dass Unterkünfte gebucht wurden und ein Reiseleiter den/die Reisenden begleitet und sich für ihn/sie verantwortlich zeigt. Diese Bestätigung schicken wir Ihnen vor Ihrem Reiseantritt zu, sodass Sie sie bei der Einreise an der Grenze vorlegen können.
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Syrien beträgt +1 Stunde.
Die Landeswährung Syriens ist der Syrische Pfund (SYP), welcher einen (sehr schwankenden) Wechselkurs von aktuell ca. 1 EUR = 2.600 SYP aufweist. Für die Dauer der Reise ist hierbei unbedingt darauf zu achten, dass derzeit weder mit EC- noch mit Kreditkarten bargeldlose Zahlungen in Syrien getätigt werden können, weshalb Sie zwingend ausreichende Mengen an Bargeld mit sich führen sollten. Dieses können Sie am günstigsten vor Ort umtauschen, da der Wechselkurs dort häufig besser ausfällt als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und das Ein- und Ausführen der Landeswährung derzeit ohnehin untersagt ist. Ihr Geld, welches Sie am besten in Euro oder US-Dollar einführen, können Sie am einfachsten direkt am Flughafen, gerne aber auch in autorisierten Wechselstuben oder Banken umtauschen.
In Syrien werden Steckdosen der Typen C, E und L verwendet, wodurch Sie teilweise einen Steckdosenadapter benötigen, um Geräte mit dem Stecker F betreiben zu können. Die Netzspannung beträgt 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz, wodurch Sie Ihre Geräte, welche Sie auch daheim verwenden, auch in Syrien sorglos verwenden können, da die Netzspannung mit der in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen Netzspannung in Höhe von 230 V beinahe identisch ist und solch geringe Abweichungen ohnehin von den Herstellern elektrischer Geräte einkalkuliert sind.
Klimatisch betrachtet liegt Syrien im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Trockenklima im Osten und dem Mittelmeerklima im Westen. Als Folge dieser Lage genießt Syrien heiße, trockene Sommer zwischen den Monaten Mai und Oktober, welche sich zwischen November und April mit milden, feuchten Wintern abwechseln. Im Winter liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 10°C an der Küste und fällt in den Gebirgsregionen üblicherweise sogar noch geringer aus, wodurch Frost und Schnee im Winter hier keine Seltenheit darstellen. Auch der Großteil aller Niederschläge fällt zwischen November und April. Im Sommer hingegen erreichen die Temperaturen an der Küste durchschnittliche Werte von bis zu 31°C, im Landesinneren kann es mit bis zu 40°C sogar noch heißer werden. Auch treten gegen Anfang und Ende des Sommers manchmal heiße Khamsin-Winde auf, welche den Wüstensand im Land verteilen. Die beste Reisezeit liegt somit im Frühjahr in den Monaten April und Mai, in denen es im Land nur noch zu wenigen Niederschlägen kommt, die Temperaturen jedoch noch verhältnismäßig mild sind. Gleiches lässt sich für die Herbstmonate September und Oktober sagen, in denen es noch angenehm warm ist, jedoch schon wieder häufiger zu Regenschauern kommt als im Hochsommer.
Die wenigsten Europäer wissen, dass Reisen nach Syrien längst wieder möglich sind. Nach der teilweise verheerenden Zerstörung, die von westlichen Ländern unterstützte Terrormilizen sowie ausländische Luftangriffe angerichtet haben, hat die syrische Armee das Land zurückerobert und gesichert. An vielen Orten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Außerdem gibt es Kulturdenkmäler wie die Altstadt von Damaskus, die den Krieg glücklicherweise unbeschadet überstanden haben. Auf unserer Reise wollen wir Ihnen Einblicke sowohl in das unzerstörte Syrien (Damaskus, Tartous) als auch in Orte gewähren, die vom Krieg gezeichnet sind, in denen die Infrastruktur aber inzwischen wieder hergestellt ist. Beispielsweise wurde die Wiedereröffnung des römischen Theaters von Bosra auch von der internationalen Presse als Zeichen der Hoffnung gefeiert. Wir werden mit Ihnen nach Maalula fahren, einem Dorf, das eine der ältesten christlichen Gemeinden der Welt beherbergt. Die Narben der barbarischen Angriffe werden noch lange zu sehen sein, aber ihre schwer getroffenen byzantinischen Kirchen und die Einwohner, die ihr Zuhause tapfer verteidigt haben, zeugen von der Widerstandsfähigkeit dieser indigenen Ostchristen, deren Vorfahren bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden können. Viele Syrer warten hoffnungsvoll auf die Rückkehr der Besucher.
Der Grenzüberschreitung dauert in der Regel 2-3 Stunden. An der Grenze ist ein Fahrzeugwechsel erforderlich.
Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Einschränkungen mehr – Impfungen, Tests oder Masken spielen keine Rolle.
Ja, auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne ein Programm für eine Privatreise zum Wunschtermin zusammen. Nehmen Sie hierfür bitte über das Anfrageformular Kontakt zu uns auf.
Das Gebiet des heutigen Syriens liegt zwischen Ägypten und Mesopotamien, der Wiege der menschlichen Zivilisation, und war bereits einige Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung besiedelt. Viele von uns kennen seine Erwähnung als bedeutende römische Provinz in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „zur Zeit, da Quirinius Stadthalter in Syrien war“. Der heilige Paulus hatte später sein Erweckungs- und Bekehrungserlebnis, als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand. Diese wenigen Angaben können den enormen kulturellen Reichtum Syriens nur andeuten. In den Jahren vor 2011 stammte ein Großteil des Einkommens vieler Syrer aus dem Tourismus, und die Einheimischen wollen selbst, dass der Tourismus so bald wie möglich wieder aufgenommen wird. Die harten Wirtschaftssanktionen der letzten Jahre halten das Land in Armut und erschweren den Wiederaufbau. Eine Reise nach Syrien ist ein kleiner Beitrag, mit dem Sie der Region Hoffnung und Zukunft schenken können.
Wer nur Länder bereisen wollte, die der westlichen Vorstellung von Demokratie entsprechen, müsste die Hälfte der Welt von seiner Liste streichen. Außerdem sehen wir unsere Aufgabe nicht darin, die einheimische Bevölkerung zu bevormunden und ihre politische Situation nach unseren Maßstäben zu beurteilen. Uns geht es um die Menschen jenseits der Politik: Kultur, Austausch, Gastfreundschaft, faszinierende Erlebnisse, Völkerverständigung.
Unser Angebot richtet sich an Neugierige, die ein wunderschönes Land kennenlernen möchten, das in den vergangenen Jahren verteufelt wurde und schwer gelitten hat und das nun auf seine Wiederentdeckung wartet. Wenn Sie die Wunder Syriens mit eigenen Augen sehen und die Freundlichkeit seiner Bewohner selbst erleben möchten, dann würden wir Sie gerne dabei begleiten.

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